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Krisengipfel im Stadthaus
28.03.2011 13:13
Vergangene Woche kam es zu dem geforderten Gespräch der Vertreter des Vereinssports (Präsidium, Vereinsrat und Mitarbeiter der Geschäftsstelle) mit der Oberbürgermeisterin. Dagmar Szabados hatte den Stadtkämmerer Egbert Geier mitgebracht und wollte das als Signal und nicht als Bedrohung verstanden wissen. Der Hintergrund war klar, es geht um Geld. Mehrere Vereinsvertreter äußerten ihren Unmut über die Höhe und die Unzuverlässigkeit der finanziellen Zuwendungen seitens der Stadt. Es ging aber auch um mehr. HFC-Präsident Schädlich brachte es auf den Punkt. Er stellte zusammenfassend fest, dass die Sportverwaltung in der Stadt dringend neue Strukturen benötigt, dass der Sport endlich auch eine seinen vielfältigen Wirkungen entsprechende Wertschätzung erfahren muss und dass der Sport die aktiven und passiven Freizeitbedürfnisse eines großen Teils der Stadtbevölkerung befriedigt,ohne ausgewogen berücksichtigt zu werden.
Auf Strukturfragen ging die Oberbürgermeisterin nicht ein, sagte Vorschlägen des SSB aber ein wohlwollende Prüfung zu. Zugpferd einer Umgestaltung, vergleichbar mit der Theater-GmbH, will sie wohl nicht sein. Der Ball liegt nun im Feld des SSB-Präsidiums.
Mit vielen Hintergründen der Abwicklung des Übungs- und Trainingsbetriebs hatte sich die OB intensiv beschäftigt und erst jetzt einige Dinge im Zusammenhang mit der Bäderprivatisierung begriffen (O-Ton)
So stellte sie eine Ungerechtigkeit zwischen den unterschiedlichen Formen der Unterstützung der Sportvereine bei der Nutzung von Sportstätten fest. Zwischen Pachtvereinen städtischer Anlagen (Sie tragen durchschnittlich 50 % der Betriebskosten), Vereinen die Anlagen Dritter gemietet haben (Sie tragen durchschnittlich 80 % der Betriebskosten) und den Vereinen, die städtische Anlagen zum Nulltarif nutzen sieht sie Handlungsbearf.
In erster Linie stand sie den Vereinen die Anlagen gemietet und gepachtet haben die vertraglich geregelte Unterstützung zu und zählte diese nicht zu den freiwilligen Leistungen der Kommune. Das die von der Stadt betriebenen Sportanlagen wohl nicht mehr kostenlos genutzt werden können, war eigentlich allen klar. Als das Stadtoberhaupt aber die Katze aus dem Sack ließ und die Nutzungsgebühr von 12,50 € aufrief, trat doch kurzzeitig Stille ein.
Wenn die Vereine bereit wären eine solche Nutzungsgebühr zu zahlen, sah sie Möglichkeiten bisherige freiwillige Leistungen, wie mitgliederbezogene Förderung, Übungsleiterförderung und Veranstaltungsförderung verlässlich (für drei Jahre) in einem vom Haushaltsrecht unabhängigen Zuwendungsvertrag zu regeln.
Man muss nicht lange Mathematik studiert haben, um hier schnell Einnahmen in Millionenhöhe für das Stadtsäckel zu ermitteln. Für die Vereine ein recht hoher Preis für Verträge mit wesentlich geringeren Einnahmen, lediglich für drei Jahre abgeschlossen.
Die Vereinsvertreter nahmen es dennoch sehr gelassen auf und werden nun erstmal rechnen.
Spätestens zum nächsten Hauptausschuss am 4.4. scheint für Themen reichlich gesorgt zu sein.