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Zwei Hallesche Slalom-Boote sind Nummer 1 in der deutschen Nationalmannschaft.

02.05.2011 16:22
Grunwald
Das Wochenende war nichts für schwache Nerven. Im Kanupark Markkleeberg schenkte sich die Elite des deutschen Kanu-Slalom Sports keinen Zentimeter Vorteil in der Vergabe um die Weltmeisterschaftsqualifikationsplätze in Bratislava (SVK). Drei Tage Hochleistungssport bei bestem Wetter.
Die spannendste Leistungskurve hatten die Olympiazweiten von Athen, Marcus Becker/Stefan Henze, im Canadier-Zweier. Am Freitag im Finale fuhren sie durch den Stangenwald noch auf Platz vier. Die Enttäuschung war beiden anzusehen, in Qualifkationsveranstaltungen wo die ersten drei Boote meist im Zehntelsekunden-Rhythmus über die Ziellinie fahren, die ersten Verlierer zu sein. Die beiden mit allen Wassern gewaschenen BSV Topathleten versprachen sich für die nächsten zwei Tage eine Tour de Force. Sie wurden belohnt: am Samstag mit Platz zwei hintern den Magdeburgern Müller/Müller und am Sonntag mit Platz eins – alle Konkurrenten über drei Sekunden hinter sich lassend. Damit sind sie bestes deutsches C2 Boot und direkt nominiert. Am Ende lagen sich die Brüder Stefan und Frank Henze gratulierend in den Armen. BSV Trainer Jürgen Henze hatte Tränen in den Augen und schämte sich derer auch nicht , ob des Erfolges seine Söhne, diese auch zu zeigen. Für eine herausragende Leistung wurde schon am Samstag die BSV-Halle Kanutin Lisa Fritsche mit dem zweiten Tagessieg belohnt. Die Juniorin machte die Leistung am Sonntag dann mit Platz zwei perfekt und konnte sich direkt für die EM Teilnahme der Junioren und U23 in Banja Luka (BIH) empfehlen. Das war die Grenze der psychischen und physischen Belastung, aber mit solchen Erfahrungen wächst und reift man man sagte die verdient führende Lisa Fritsche. Im Canadier-Einer hatten die Hallenser Kanuten mit Martin Trummer einen beständigen Finalteilnehmer an allen drei Tagen. Martin hatte leider nicht immer das nötige Glück für seine reifen Leistungen belohnt zu werden, aber mit Geduld und dem festen Glauben an sich wird er in den nächsten Jahren immer wieder ganz vorn zu sichten sein. Überraschungs-BSV-Kanute ist der Canadier-Einer Andreas Awe, der es ohne Hochleistunssportförderung, aber mit unbändigem Willen ausgestattet, in drei Tagen zweimal zu einer Finalteilnahme der besten deutschen Canadierfahrer gebracht hat. Er hat sich nunmehr fest unter den Top 10 der deutschen C1-Elite etabliert und nur um eine Winzigkeit die Qualifikation zur U23-EM der Leistungsklasse verpasst. Das zweite BSV-C2-Boot mit Tom Lorke und Max Gerth hat im Jahr eins nach den „goldenen Juniorenjahren“ respektvoll in der Leistungsklasse Fuss gefasst und sind zumindest schon einmal unter die Top 6-Boote an diesem Wettkampfwochenende gefahren.