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Die Entscheidungen fallen gegen Reideburg
14.06.2011 11:08
Eine unwirkliche Situation : Das letzte Spiel war bereits abgepfiffen, dennoch verharrten die Zuschauer auf den Plätzen, als müsste da noch etwas folgen, als könne das nicht alles gewesen sein. Es kam aber nichts mehr. Die Chancen für die Reideburger Radpolo-Frauen, den Heimvorteil zum Erreichen ihrer Saisonziele zu nutzen, waren vorbei. Die Ergebnisse vom Parallelspieltag in Süpplingen machten die Runde. Tabellennachbar Frellstedt hatte nichts anbrennen lassen und 12 Punkte geholt. Sogar gegen Reideburgs Intimfeind, den amtierende Meister Etelsen, wurde gewonnen. Niedersächsische Einigkeit mutmaßte man sofort in der Halle. Letztlich war das dann ohne Bedeutung, denn das Duo Hedler/Leich hätte alle Spiele siegreich gestalten müssen. Das gelang nicht- schon das erste Spiel ging gegen Obernfeld 4:5 verloren. Die Siege über die Mannschaft aus dem niedersächsischen Halle (4:3), über Wetzlar (5:1) und das umkämpfte Remis gegen Kostheim (3:3) waren so nur noch für die Statistik. Wieder einmal waren die Reideburgerinnen zu Hause nicht Herrin ihrer Nerven. „Haben wir jetzt gewonnen ? “ fragte Stefanie Hedler nach dem Spiel gegen Halle total ausgepowert ihre Partnerin Kristin Leich. Am Ende ist es wieder der 6. Platz und zur Endrunde der Deutschen Meisterschaft fährt man als Tourist. Auch die Lizards 2 (Susanne Grüttner und Antje Gall) saßen still am Spielfeldrand. Ihre Situation war leicht auszurechnen. Durch die schwere Erkrankung der Dotzheimerin Karin Fritz konnte diese Mannschaft erneut nicht antreten und kassierte so am grünen Tisch vier 0:5-Niederlagen. Wenn die Reideburgerinnen aus drei Partien einen Sieg und ein Unentschieden geholt hätten, wären sie mit dem besseren Torverhältnis auf dem Relegationsplatz 10 gelandet. Haben sie aber nicht. Es begann mit einem Unentschieden gegen Halle (3:3), der nötige Sieg hätte gegen Wetzlar kommen können. In einem Spiel mit spektakulären Aktionen und viel Emotionen auf und um dem Spielfeld hieß es zum Schluss 4:4. Ein einziges Tor fehlte am Ende der Saison zum Glück. Im letztem Spiel mussten Grüttner/Gall dem Kräfteverschleiß gegen ausnahmslos jüngere Spielerinnen Tribut zollen und sie verloren gegen Kostheim 6:3. Platz 11 ist die Rückfahrkarte in die 2. Liga.Untergangsstimmung herrschte nicht bei der großen Reideburger Radsportfamilie, die besonders dem Personal der Sporthalle Lettin für die gastfreundliche Aufnahme im „Exil“ dankte. Allerdings wollten sich weder Trainer Uto Seils, noch Abteilungsleiter Andreas Grüttner und schon gar nicht die Spielerinnen über die personelle Situation in der nächsten Saison äußern. Nur Kristin Hesselbarth (früher Keller), hochschwanger hinter der Bande sitzend, erklärte ihre Absicht sofort nach der Geburt ihres Kindes wieder auf das Fahrrad steigen zu wollen. Dem steht nun nichts mehr im Weg, denn nur wenige Stunden später brachte sie ihr Kind auf die Welt. Natürlich auf die „Rad-Polo-Welt“, denn es ist ein Mädchen. Trainer Seils stellte klar, dass bei einer Mannschaft aus zwei Spielerinnen die Chemie absolut stimmen muss und daher die letzte Entscheidung auch bei den Akteurinnen liegt. In Reideburg geht also alles wieder zurück auf „Los“.