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Pierce und Abelova machen den Unterschied
12.10.2011 12:54
SV Halle-LIONSWo es an Ausgeglichenheit noch fehlt, braucht es Helden. Die hatten die LIONS am Samstag in Abelova und Pierce. Interims-Coach Dornhoff hatte das schnell erkannt und verordnete beiden einen kräfteraubenden 40-Minuten-Einsatz. Schon vor dem Spiel aber reicht der Blickkontakt mit Halles slowakischer Mannschaftskapitänin, um zu wissen, die will hier heute gewinnen. Besonders in der ersten Halbzeit setzte sie, neben der Aufbauarbeit, mehrfach ganz persönliche Akzente. Immer dann, wenn das von beiden Mannschaften auf Augenhöhe geführte Spiel zu kippen drohte, kamen von ihr entscheidende Aktionen (15 Punkte, davon drei Dreier, 3 Assists und 2 Steals). Auch zwei Nördlingerinnen konnten sie kaum stoppen, zumal eine davon (Amanda Rego) nach überstandener Erkrankung noch nicht so frisch wie gewohnt agierte. Im Gegenteil, es wurden Räume frei, die dann hauptsächlich Pierce gnadenlos nutzte. Die Amerikanerin besetzte den 2. Stock der Sporthalle Burgstraße, der eigentlich den Gästen mit 5 Spielerinnen zwischen 1,85 m und 1,95 m vorbehalten war, auf eindrucksvolle Art und Weise. 28 Punkte, davon 2 Dreier, 9 Rebounds, 2 Assists und 2 Steals lautetet am Ende die bestechende Bilanz. Da auch Youngster Laura Hebecker (12 Punkte, 2 Rebounds) in wichtigen Spielsituationen erstaunlich clever reagierte und Tamara Tatham (9 Punkte, 9 Rebounds) sich mit zunehmender Spieldauer die Flugkilometer aus den Knochen spielte, reichten auch durchschnittliche Leistungen bei Damm, Kohlmann und Ellis-Milan (Letztere mit einer guten Defense, aber manchmal erschreckend schwacher Wurfleistung) zum ersten Saisonsieg. Verbesserungswürdig auf jeden Fall erneut die Freiwurfquote ( 8 Fehlversuche) - Das könnte bei zukünftig engen Spielen das Zünglein an der Waage sein. Insgesamt aber gute Voraussetzungen für einen Beutezug der Löwinnen beim bislang sieglosen Ex-Meister Saarlouis. Fehlt nur noch die Lösung des Trainerproblems. Vielleicht hat es aber schon eine naheliegende Lösung gefunden so verlautet zumindest aus den gewöhnlich gut unterrichteten Kreisen : Dornhoff macht weiter.
Union Halle-Neustadt Wildcats
Ein technischer Defekt zwang die Wildcats zur Fahrt im Linien-Bus nach Metzingen.Es sollte nicht der einzige Aufreger des Tages bleiben. Die 24:29- Niederlage beim ungeschlagenen Tabellenzweiten an sich, war das nicht einmal. Die war wohl eingeplant und wegen des beruflich bedingten Fehlens der erfahrenen Torhüterin Janice Fleischer, hätte die auch höher ausfallen können ( Harislee bekam hier 42 und Rosengarten 39 Tore). Es war die Art und Weise, wie der „Gender Mainstream“ auf den Spielverlauf Einfluss nahm. Der Deutsche Handball-Bund will endlich mehr Schiedsrichterinnen in der Bundesliga sehen. Das Paar Vivian Schaaf/Miriam Scharifi gehört dazu. Mehr als Oberliga-Niveau brachten die „Quoten-Frauen“ aber nicht auf die Platte. Sicher liefen die Wildcats das gesamte Spiel einem Rückstand nach, zumindest in der zweiten Halbzeit hatten die Schiris aber mit ihren Entscheidungen Einfluss auf das Spielgeschehen. 8 Zeitstrafen und eine Disqualifikation ( Burde) ließen die Wildcats fast immer in Unterzahl spielen. Dass die rote Karte gegenüber Burde ausgesprochen wurde, das Foul aber von Stefanie Hummel kam, ist Beleg für die Überforderung der Schiedsrichterinnen. Kühr regte sich darüber besonders auf, was ihm während des Spiels eine Verwarnung und nach dem Spiel bei der Pressekonferenz eine mehr als hämischen Kommentar und ein Taschentuch von TuS-Trainerin Rott einbrachte. Da bleibt wohl für das Rückspiel eine Rechnung offen.Die wirkliche Hiobsbotschaft kam aber erst am Folgetag: Stefanie Praetzel fällt verletzungsbedingt acht Wochen aus. Union hat nun nur noch eine Torfrau mit Bundesliganiveau !
Nächstes Heimspiel:16.10. 16.00 Uhr Uni-Sporthalle Union Wildcats - BVB Dortmund Handball