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Unwürdiges Ende der Meisterschafts-Finals
15.05.2012 16:31
Halle-LIONS
Es sind noch acht Sekunden beim Stand von 67:67 zu spielen und Michaela Abelova muss in Bruchteilen von Sekunden eine Entscheidung treffen: Die Zeit runter spielen und das Unentschieden halten, zum Korb ziehen und ein Foul provozieren oder aus der Distanz den Siegkorb werfen. Mit 18 Punkten im Rücken entscheidet sie sich, vielleicht 1-2 Sekunden zu früh, für den Wurf. Der ist nicht erfolgreich und Watson schleudert den Ball irgendwie in Richtung des halleschen Korbs, während die Uhr für alle deutlich sichtbar noch während der Flugphase (auch eine Reihe von Wolfenbüttler Zuschauern geben das nach Spielende unumwunden zu) auf Null läuft und der Ball gegen das Brett klatscht. Die Schlusssirene war in der tobenden Halle nicht zu hören. Den Abpraller versenkt Haughian eindeutig nach Ablauf der Spielzeit im Korb. Wie dieser Ball noch zählen konnte bleibt ein Geheimnis der „Tatsachenentscheider“ und der Offiziellen, die sich später dahinter versteckten. Ein ganz bitterer Nachgeschmack einer verrückten Saison, die aber Halle bereits im vierten Spiel am Freitag hätte entscheiden können. Der nervliche Druck und die Medien-Hype waren wohl für das Team einfach zu groß. Wann hat der Frauen-Basketball in Halle das denn schon mal so erlebt ? Die LIONS verloren eindeutiger als das Spielergebnis aussagt mit 71:76 gegen die solide aufspielenden Wildcats aus Wolfenbüttel und brockten sich so das unglücklich–dramatische 5. Spiel ein. Dennoch die Halle-LIONS sind Vizemeister. Wer hätte dafür im Herbst denn Haus und Hof gewettet ? Der Basketball hat unheimlich viele, erfreulich jugendliche, Fans gewonnen. Der Höhenflug hat erst begonnen. In beiden Spielen für Halle erfolgreich : Tatham (44), Kennedy (35), Abelova (27), Hebecker und Kohlmann (je 11), Elis-Milan (6), Heise und Prötzig (je 2).Union Halle-Neustadt Wildcats
Weniger dramatisch ging es in der Uni-Halle zu und so sahen es wohl auch die Fans. Mit 100 Zwickauern stellte der Gast etwa ein Drittel der Zuschauer. Es entspann sich ein Spiel für die Statistik, ausgeglichen und wenig hochklassig - Union immer leicht in Front. So gesehen geht das Unentschieden 29:29 auch in Ordnung. Ansonsten war das hallesche Spiel wieder von den Hummel-Zwillingen geprägt ( Jaqueline erzielte 7, Stefanie sogar 9 Tore). Überraschend erschien Anne Michel wieder mal länger auf der Platte und traf gleich fünf mal. Weiter auf der Schützenliste : Burde (5), Fialekova (2) und Kracht (1). Zum Schluss dann Tränen beim Abschied von Stefanie Praetzel und Physio Uta Petzold, den bislang bekannten personellen Veränderungen am Ende einer verkorksten Saison.