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London-Ich war dabei !
04.11.2012 11:41
Mit Bus und Fähre und natürlich einheitlich gekleidet ging es am 28. August zu den Paralympics nach London. Ich, Constantin Strube, war einer von 6 Sportler ohne Behinderung, die für das Paralympischen Jugendlagers der Deutschen Behindertensport- jugend nominiert worden war. Müde, aber voller Vorfreude kamen wir nach ca. 8 Stunden in unserem Hotel an.Unser erster Tag begann mit einer Stadtrundfahrt durch das verregnete London, wobei wir von Mitarbeitern der deutschen Botschaft begleitet und mit Informationen versorgt wurden.Das Highlight an diesem Tag war aber natürlich die Eröffnungsfeier - der erste Höhepunkt Stephen Hawking. Der an einer Nervenkrankheit leidende Wissenschaftler führte als Erzähler durch die Feier, welche unter dem Motto „Enlightment“ – Aufklärung und Erleuchtung stand. Die Show war fantasievoll, fröhlich, akrobatisch und emotional – einfach unbeschreiblich. Um 23:13 Uhr wurden die Spiele dann offiziell von Queen Elisabeth II. eröffnet.Am nächsten Tag konnten wir live bei der Einweihung des Deutschen Hauses der Paralympics durch den Bundespräsidenten, Bundesminister und dem Deutschen Botschafter dabei sein. Wir haben dort viele deutsche Athleten getroffen und uns ganz zwanglos mit ihnen unterhalten. Eine Museumsführung im Deutschen Haus gehörte ebenfalls zum Programm. Sehr interessant war auch das Treffen mit Bundesfamilienministerin Dr. Kristina Schröder. Mit ihr führten wir eine anregende Diskussion über unsere Motivation zur Teilnahme am Paralympischen Jugendlager, der Bedeutung des Sportes für unser Leben, aber auch über unsere Probleme im Alltag und im Sportverein.Das die Politiker alle sehr leutselig sind, bewies auch NRW-Ministerin Hannelore Kraft, die anstatt große Reden zu schwingen sich mit uns an den Tisch setzte und unsere Fragen zum Thema Politik beantwortete.Unsere häufigsten Anlaufstellen für die sportlichen Ereignisse waren natürlich die großen Sportkomplexe: Der Olympic Parc und das Excel-Center, aber auch der North Greenich Arena statteten wir einige Besuche während der Teamfinals ab. Allein der Gang über die mit Fans gefüllten Plätze und Straßen zu den verschiedenen Sportstätten war ein absolutes Erlebnis. Wir haben u.a. die Wettkämpfe der Schwimmer, Leichtathleten und Rollstuhl-Basketballer besucht. Ein kleiner Wermutstropfen für Khoi Nguyen (sehbehinderter Judoka aus Marburg) und mich war, dass wir nicht einmal zu einem Judowettkampf konnten. Aber auch in den anderen Sportarten fanden wir es grandios, wie sich die Sportler mit ihren Behinderungen zu Höchstleistungen motivierten. Doch am emotionalsten war immer, wenn das Publikum zu regelrechten Begeisterungsstürmen aufliefen, um Sportler anzufeuern, die weit hinter dem Hauptfeld ins Ziel kamen. Das war unbeschreiblich!Ein sportliches Highlight für uns persönlich war die Spaßolympiade auf dem Campus der Uni Kent gemeinsam mit dem Jugendlager des Behindertensportverbandes Nordrhein-Westphalen und Niedersachsen. Nach abwechslungsreichen Aufwärmspielen mussten wir in Fünfergruppen verschiedene Disziplinen durchlaufen. Teebeutelweitwurf klingt zwar simpel, aber es kam dabei nicht auf Kraft, sondern auf die Wurftechnik an. Beim Rolli-Slalom dagegen war Geschicklichkeit gefragt, um den Rolli im Sitzen mit einer Hand durch den Slalomparcours zu lenken. Auch die anderen Disziplinen, wie z.B. „Bieruntersetzerzielwurf“, „Hemdzuköpfen mit einer Hand“ oder „Buchstabensalat“ hatten alle ihr „Handicap“ . Es machte viel Spaß und am Ende bekamen die Besten natürlich