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Hauptausschuss-Sitzung läßt viele Fragen offen

30.03.2007 08:46
SSB Admin
Lange Gesichter bei den Vereinsvorsitzenden - Vertreter der Sportverwaltung fehlten
Mit einem Rucksack voller Fragen waren die ehrenamtlichen Vereinsfunktionäre der halleschen Sportvereine zur Tagung des Sportausschuss des SSB am 26.3. nach Osendorf gekommen, mussten sie doch in der Vorwoche einem Beitrag der MZ wichtige Entscheidungen der Stadtverwaltung zur Fördermittelvergabe entnehmen. Der Geschäftsführer der Halleschen Sportjugend Wolfgang Huth hatte bereits ein entsprechendes Schreiben der Oberbürgermeisterin in der Hand, dessen brisanter Inhalt die wichtige Arbeit seiner Organisation an sozialpolitischen Schwerpunkten ernsthaft gefährden wird und er artikulierte auch sehr deutlich die Ängste der 31 Vereine, die mit unternehmerischen Risiko Pachtverträge für städtische Sportstätten im Vertrauen auf Betriebskostenzuschüsse der Stadt abgeschlossen haben.Zu dieser finanziellen Unsicherheit kommt noch eine völlig unklare Politik der ARGE SGB II GmbH ( Hauptgesellschafter ist die Stadt Halle), die, so fürchtet Jens Prinzing (FSV 67), den Vereinen auch noch die personelle Unterstützung über den zweiten Arbeitsmarkt entziehen wird.Der planmäßig dienstlich abwesende Beigeordnete Ebehard Doege (CDU) konnte diese Fragen nicht beantworten und da wegen kurzfristiger Erkrankung Gert Hildebrands der FB Schule, Sport und Bäder überhaupt nicht vertreten war, blieb vieles offen. Dazu gehörten auch die Fragen nach der Entwicklung der Sportinfrastruktur ( Reizwort: Stadionneubau). Auch die anwesenden Stadträte konnten hier nicht weiterhelfen „ Wir wissen auch nur, was in der Zeitung steht“ ( O-Ton von Milad El Khalil). Auch wenn zwei Tage später eine erneute Zeitungsmeldung signalisierte, dass durch zusätzliche Landeshilfen die Situation entspannt wird, ändert das nichts an den strukturellen Problemen.Gerade im Zusammenhang mit der fehlenden Ausreichung finanzieller Mittel wird wohl erst jetzt vielen Vereinsvorsitzenden klar, warum der SSB, hier und da unverstanden, schon lange um die Budgetierung der Sportfördermittel kämpft. Genau das wäre der richtige Weg um Planungssicherheit herzustellen, äußerte der Präsident des Landesleichtathletikverbandes Gery Kley, der während seiner Ministerzeit in Magdeburg entsprechende Regelungen vertiefte, die seine Vorgängerin und Nachfolgerin Frau Dr. Kuppe bereits 1998 zur Finanzierung des Landessportbund Sachsen-Anhalt durchsetzte. Auf dem Neujahrsempfang des SSB am 13.01.2007 konnte sie keine Gründe erkennnen, warum solche Regelungen zwischen Stadt und SSB nicht möglich sein sollen.Auch wenn viele Fragen offen blieben, waren an diesem Abend doch erste Früchte der intensiven Arbeit des Präsidiums zu spüren, die Vereine und ihre Mitglieder bei den schwierigen, anstehenden Entscheidungen zur Sportentwicklung in Halle enger einzubinden und über verschiedene Aktivitäten ( so z. B. über den Vereinsrat) in diesem Prozess erfolgreich mitzunehmen. Das neue " Wir-Gefühl" der Vereine sollte sich auch bei den Aktivitäten anläßlich des Mitteldeutschem Marathon dokumentieren, dessen neue Inhalte von Waldemar und Andre Cierpinski vorgestellt wurden. Beide baten eindringlich um die Unterstützung der Sportvereine.