KategorieNews Archive
Überzeugendes und Überraschendes
20.03.2013 14:47
Für die Florett- und Degenfechter der TSG Halle-Neustadt stand das vergangene Wochenende ganz im Zeichen der Landesmeisterschaften. Was Fachverbandspräsident Thomas Riedel als aufmerksamer Beobachter dort zu sehen bekam, ließ auch ihn mehrfach staunen.
Für die erste Überraschung des Samstag sorgte in Merseburg Riedels Tochter Ulrike, die im Damenflorett der Aktiven nur der Jenaerin Marike Wegener den Vortritt lassen musste. Vater Thomas grübelte mehrfach, wie gut seine „Große“ noch immer den Umgang mit dem Florett beherrscht. Die angehende Psychologin mit Lebens- und Studienschwerpunkt im benachbarten Leipzig focht in Merseburg so, als ob sie nie das Florett zur Seite gelegt hätte. Nach fast perfekten Vorrunden marschierte sie zielstrebig in das Finale der LEM, musste sich erst im abschließenden Gefecht Wegener geschlagen geben. Vereinskollegin Diana Schulz verpasste mit Rang fünf nach einer knappen Viertelfinal-Niederlage des gut besetzten Wettbewerbs nur knapp einen Podestplatz.
Ulrikes um 14 Jahre jüngere Schwester Alida schickt sich derweil offensichtlich an, einmal in die Fußtapfen der „Großen Schwester“ zu treten. Im Feld der um bis zu fünf Jahre älteren Kadettinnen belegte die im ersten B-Jugendjahr agierende TSG-erin hinter ihrer Vereinskollegin Rebekka Langer, die Fünfte im Gesamtklassement wurde, einen guten sechsten Rang. Siegerin hier wurde Favoritin Anika Fricke aus Magdeburg.
Im Herrenflorett nutzte Ricardo Potratz die Abwesenheit seines Vereinskameraden Eric Braatz und erkämpfte sich hinter Johannes Karmann (Jena) Silber. In den Vorrunden gab er insgesamt nur ein Gefecht ab, meisterte anschließend den Direktausscheid. Am Ende hatte der Jenaer im Finale gegen den Hallenser knapp die Nase vorn. Bernd Stöhr auf Platz drei in der Endabrechnung vervollständigte das starke Abschneiden der TSG-er.
Einen echten Treffer und damit eine faustdicke Überraschung landete in der Saalestadt TSG-Florett-Spezialist Tilman Richter. Der 15-jährige aus der Trainingsgruppe von Janos Igaly absolvierte einen echten Start-Ziel-Sieg in Merseburg. Fehlerfrei ging er aus den Vorrunden hervor, verteilte im Direktausscheid gleich zwei Mal die „Höchststrafe“, als er im Achtelfinale Toni Försterling (Aschersleben) und im Halbfinale seinen Vereinskollegen Johannes Schmidt mit 15:0 „Schach Matt“ setzte. Auch das abschließende Finale gegen den Venezuelaner Johan Mora machte er mit 15:10 zur klaren Angelegenheit. „Das war heute eine sehr gute Leistung von Tilman.“, lobte anschließend sein Trainer Janos Igaly. „Er hat technisch stark gefochten und bewiesen, dass er sich fechterisch weiter entwickelt hat.“, fügt der Coach hinzu. „Aber auch der dritte Rang von Johannes, der noch in der B-Jugend startberechtigt ist, der fünfte Rang seines Bruders Martin und Position acht von Kristos Alexandrov haben gezeigt, dass wir diese Altersklasse im Land dominieren. Ich bin mit den Ergebnissen daher zufrieden.“, ergänzt Igaly.
<span style="FONT-FAMILY: C