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Freude an den kleinen Brötchen
11.04.2013 21:14
Quelle : MZ 11.04.2013
Ganz entspannt sieht Stephan Fröhlich dem Saison-Auftakt seiner Judoka in der zweiten Bundesliga Süd entgegen. Der Trainer des SV Halle, dessen Mannschaft in den vergangenen vier Jahren zwei zweite und zwei dritte Plätze auf der Matte erkämpft hatte, scherzt und lacht. Denn er weiß: Weiter nach oben kommt der SV kaum, und nach unten braucht das Team auch nicht zu schauen.
Das Ziel Top vier, das entspricht unserem Leistungsvermögen, sagt Fröhlich. Ein Aufstieg sei zwar unter perfekten Bedingungen nicht ausgeschlossen, trotz starker Kandidaten wie dem JC Rüsselsheim oder dem 1. JC Mönchengladbach in der zweiten Bundesliga Nord, aber zu welchem Preis? In der ersten Liga müsste man sich unglaublich verstärken, so der 27-Jährige. Der derzeitige Etat von rund 13 000 Euro müsste mehr als vervierfacht werden, um nicht sang- und klanglos wieder abzusteigen. Das meiste davon bräuchte man für die nötigen ausländischen Verstärkungen.
Deshalb werden beim SV Halle weiter kleine Brötchen gebacken. Es ist auch schöner, mit Jungs, die hier im Verein groß geworden sind, zusammen zu arbeiten, sagt Fröhlich, anstatt mit anonymen, aber großen Namen von außerhalb.
Fröhlich feilt an Talenten
Fröhlich feilt lieber an jungen Talenten - wie Phil Schwabe. Der 16 Jahre alte Judoka geht mit dem SV Halle in seine Debüt-Saison in der zweiten Liga - muss aber erstmal zusehen. Man muss 17 sein, um kämpfen zu dürfen, erklärt der Trainer. Schwabe und auch Salman Takajev feiern im Sommer Geburtstag. Dann können sie uns helfen, wenn alles passt, so Fröhlich.
Bis dahin müssen die beiden Jüngsten sich mit der Zuschauerrolle begnügen, ihre Kollegen anfeuern und als Trainingspartner herhalten. Hier muss Fröhlich kurz einhaken: Natürlich sind die zwei Trainingspartner für uns - wir aber auch für die. Denn wie bei den Älteren, bereiten sich auch Schwabe und Takajev im Verein auf die großen Wettbewerbe vor. Schwabe überzeugte bei den Landeseinzelmeisterschaften der U 18 in Havelberg im Januar mit einem ersten Platz in der Gewichtsklasse unter 66 Kilogramm, Takajev in der Klasse bis 55 Kilogramm. Darauf soll nun aufgebaut werden.
Kracher zum Auftakt
Am Sonnabend gehen aber erstmal wieder ihre Mannschaftskameraden auf die Matte. Zu uns kommt gleich ein richtiger Kracher zum Auftakt, freut sich Fröhlich auf den Saisonauftakt. Dem Aufstiegsfavoriten JC Rüsselsheim soll dann gezeigt werden, dass man uns nicht so einfach abfrühstücken kann. Beim Trainingslager am Kreuzvorwerk am vergangenen Wochenende haben die Judoka sich noch den letzten Schliff verpasst. Und Fröhlich verspricht: Wir werden Rüsselsheim eine heiße Zeit bieten.
Die Kämpfe beginnen um 16 Uhr in der Wettkampfhalle des SV Halle in der Robert-Koch-Straße.