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Mit Disziplin zum deutschen Meister-Titel
18.05.2015 13:54
Spannung versprach das Finale zwischen Imke Duplitzer und ihrer Kontrahentin vom benachbarten Fechtclub auf jeden Fall. Beide agierten zunächst passiv, warteten auf den ersten Angriff ihres Gegenübers. Grund für den Kampfrichter, zwei Mal das Gefecht zu unterbrechen und in das jeweils nächste Drittel überzugehen. Imke Duplitzer setzte dann die ersten Treffer, vermochte es anschließend geschickt, ihre Führung zu verteidigen. Diese gab sie bis zum Ende nicht mehr ab, siegte schlussendlich verdient mit 11:5 gegen die Leipzigerin.
„Wir haben uns taktisch so eingestellt, wussten, dass Monika passiv fechten wird“, meint anschließend ihr Trainer Didier Ollagnon. „Das war insgesamt eine Sache der Disziplin. Imke hat klug agiert und auf die Fehler der anderen gewartet. Das hat sie dann sehr gut zu nutzen gewusst“, fügt er hinzu.
Das Imke Duplitzer eine Medaille wollte, war für sie klar. „Natürlich wollte ich möglichst weit vorn landen. Wenn Du kein Podest holst, ist das schon blamabel.“
Sie selbst sei durchwachsen in den Turniertag gekommen, „weil man da mit einer gewissen Grundnervosität rein geht“, meint sie. Und sie ergänzt: „Bei einer DM musst Du immer mit einem erhöhten Stressaufkommen klar kommen.“ Auf ihren neunten Titel angesprochen, sagt sie mit freudestrahlendem Gesicht: „Der nationale Meistertitel ist ein Titel, den man haben will. Daher war der mir wichtig. Das es der neunte war, freut mich um so mehr.“
Mit diesem neunten Meisterschaftssieg hat sie ein weiteres Kapitel geschrieben. Keiner Fechterin gelang es in der Historie der Deutschen Damendegen-Meisterschaften, 1987 wurde erstmalig ein nationales Championat im Damendegen ausgetragen, so oft einen Titel zu erkämpfen. 1994 trug sich Imke Duplitzer erstmalig in die Siegerliste ein, 2010 feierte sie ihren achten Titel. 2004 holte sie sich im Übrigen auch in Halle einen Meisterschaftssieg, an den sie sich noch heute gern erinnert. Jenes Jahr 2010 war der Beginn einer Erfolgsserie. Im Juli des gleichen Jahres holte sie zweiten ihren EM-Titel in Leipzig, drei Monate später wurde sie mit dem Team Vizeweltmeisterin in Paris.
Sie selbst blickt gern auf diese Saison zurück, hofft natürlich nun darauf, den Schwung für die kommenden Aufgaben mitnehmen zu können. Beim Grand-Prix in Rio de Janeiro in knapp einer Woche könnte sie sich mit einer Top-Platzierung also bereits das nächste Erfolgserlebnis verschaffen.
Ein Lob gebührt auch den anderen TSG-Startern. Alle erreichten die K.O.- Runde der DM, schieden erst hier aus. „Sie haben ihre Vorrunden sicher gemeistert, im K.O. bis zum Schluss gekämpft. Ihnen gebührt daher Respekt. Das haben sie prima gemacht“, meint Landesfachverbandspräsident Thomas Riedel, der zwei Tage aufmerksam das Geschehen in Leipzig verfolgte, anerkennend.
Die Platzierungen der TSG-Fechter/innen:
Deutsche Meisterschaften Degen 2015
Damendegen: 1. Imke Duplitzer 48. Lena Lärm 52. Lena Kuhn
Herrendegen: 49. Bernd Stöhr