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Quo vadis Sportstadt Halle ?

12.02.2008 20:18
GeHa
Allen Lesern und den 150 online-Redakteuren herzlichen Dank für den Besuch und die aktive Mitgestaltung des halleschen Sportportal www.halsport.de im Jahr 2007
Auch wenn wir den Begriff der Sportstadt Halle immer wieder gern verwenden, die Stadt selbst hat ihn schon vor längerer Zeit recht still und unspektakulär aus ihren Leitzielen verbannt. Das ist schlechtes Omen genug, nur eine Organisation wie der Stadtsportbund mit seinen knapp 200 Vereinen und ca.35.000 Mitgliedern ist (kann) eine Macht sein, die man nicht so einfach ohne Blinken überholen darf. Im Zusammenhang mit der Aktion Mission Olympic, an der Halle im Kampf um den Titel „Sportlich aktivste Stadt Deutschlands“ teilnahm, musste die hallesche Sportlandschaft in enger Zusammenarbeit zwischen städtischer Sportverwaltung und SSB analysiert werden. Da ergaben sich recht schnell Defizite unter anderem im Sportstättenbereich hinsichtlich der Absicherung der mitgliederintensiven und oft auch zuschauerintensiven Teamsportarten. Defizite, die in der ersten Bewerbungsphase noch durch die großen in Halle traditionell durchgeführten breitensportlichen Aktivitäten, wie z.B. Sportabzeichentag und Stadtsportspiele, kompensiert werden konnten. In der Runde der letzten 41 Städte war dann trotz der über 100 eingereichten ausgezeichneten Aktivitäten von Vereinen, Gruppen und Einzelpersonen Schluss, als zusätzlich das einheitliche, zielgerichtete Handeln der Sportverantwortlichen in der Stadt insgesamt ( u.a. durch eine intensive Medienanalyse von August-November 2007) für die Bewertung berücksichtigt wurde. Erinnern wir uns nur kurz an die kontrovers diskutierten Reizthemen dieser Zeit: Sportkomplex Hufeisensee/Kurt-Wabbel-Stadion/Stadionneubau Halle-Neustadt, Neubau Schwimmhalle, Neubau Ballsporthalle, Erweiterung des Sportkomplex Robert-Koch-Strasse mit einer Drei-Felder-Halle und Zukunft der Sportsekundarschule. Es verwundert nicht, wenn sich in diesem Zusammenhang dem unvoreingenommenen, außenstehenden Betrachter ein sehr differenziertes Bild von unserer Gestaltungskraft aufgedrängt hat.Viele von uns haben es ja auch so empfunden. Jüngstes Beispiel ist das IBA-Projekt einer Skateranlage in Halle-Neustadt. Die Forderungen des DOSB nach Sportanlagen für den vereinsungebundenen Sport kennend, haben Jana-Thieme Ullrich und ich verzweifelt nach Projekten in dieser Richtung gesucht und konnten eigentlich nur den Mangel verwalten. Einen reichlichen Monat später taucht Halles Ex-Planungschef und IBA-Koordinator Bussmann mit dieser tollen Idee aus dem Nichts auf. Natürlich trotzdem zu begrüßen, für unsere Bewerbung aber leider verloren. Aus diesen Ergebnissen lernend wäre es sehr angebracht, wenn jeder Verein die Chance nutzt, seine bisherigen Ergebnisse zu analysieren und neue kurz- und mittelfristig Ziele abzustecken. „Konzept 2020“ wäre dafür eine griffige Formel. In Summe würde dann wohl ein fundiertes, der Entwicklung im Sport in der Stadt Halle seit 1990 angepasstes, Strategiepapier entstehen. Eine gute Grundlage für das Gespräch mit den „neuen“ in der Sportverwaltung handelnden Personen, von denen uns mit Thomas Godenrath (verantwortlich für Sport und Sportentwicklung – Ist hier Name schon begrüßenswertes Programm ? ) aus seiner Arbeit im Sportausschuss bekannt ist. Dazu kommt dann im April wohl noch ein neuer für Sport verantwortlicher Beigeordneter oder eine andere Struktur ( Vielleicht ähnlich der geplanten Kultur GmbH). Wie auch immer die Entscheidung dazu ausfällt : Kompetente, zielführende Argumente der Vertreter der Sportselbstverwaltung, selbstbewusst und auf Augenhöhe vorgetragen, werden nötig sein, um diesen Prozess für unsere Vereine positiv zu beeinflussen und erfolgreich zu gestalten. Ein spannendes, gestaltungsreiches Jahr 2008 nimmt seinen Anfang. Wir brauchen euch dazu.