KategorieHall of Fame
Vorname: 
Waldemar

Cierpinski

Bild: 

am 3. August 1950 in Neugattersleben geboren

Waldemar Cierpinski startete seine Karriere als Hindernisläufer beim  SC Chemie Halle, verfehlte aber  in dieser Disziplin die Olympiaqualifikation für München und wechselte daraufhin zum Marathon. 1974 bestritt er in Kosice (Slowakei) den ersten Wettkampf über  42,195 km Länge. Cierpinski steigerte seine Leistung stetig und etablierte sich fortan in der internationalen Laufszene. Kurios und sensationell endete der Marathonlauf in Montreal (1976). Der Olympiasieger Cierpinski wurde im Ziel vom Zweitplatzierten, dem haushohen Favoriten,  Frank Shorter ( USA), erwartet. Da die Rundenanzeige im Stadion nach Beendigung der längsten olympischen Laufdisziplin immer noch eine „1“ anzeigte, lief Waldemar Cierpinski zur Sicherheit eine Runde mehr. Drei Tage vor seinem 26. Geburtstag machte er sich mit der Goldmedaille und dem Olympischen Rekord (2:09,50 Std.) ein unvergessliches Geschenk. Zwei Jahre später beendete er die Europameisterschaften von Prag auf einem guten vierten Platz. Bei den Olympischen Spielen von 1980 kam es  sieben Kilometer vor dem Ziel zu einem spannenden Zweikampf mit dem  Niederländer Gerard Nijboer, aus dem  Waldemar Cierpinski schließlich als Sieger von Moskau hervorging. Die Sportfreunde in der Heimat vernahmen zur gleichen Zeit Heinz Florian Oertel mit den legendär gewordenen Worten: „Väter, haben Sie Mut! Nennen Sie ihre Neuankömmlinge Waldemar!“ Das Trippel blieb Waldemar aufgrund des Boykotts der XXIII. Olympischen Sommerspiele (Los Angeles) durch 15 Ostblockstaaten verwehrt. In Helsinki 1983 sicherte sich Deutschlands erfolgreichster Marathonläufer bei den ersten Weltmeisterschaften der Leichtahtleten nocheinmal Bronze. Elf Jahre nach seinem ersten Marathon in Kosice beendete  Cierpinski seine leistungssportliche Laufbahn an gleicher Stelle.

Danach gab er sein Wissen als Trainer und Sportlehrer an die folgenden Generationen weiter. Seit 2008 coacht er seinen Sohn Falk, der vom Triathlon zum Marathon umstieg, die Qualifikation für Peking aber noch knapp verpasste. Mit der politischen Wende in Deutschland ergiff Cierpinski durch die Eröffnung eines Sportartikelgeschäftes die Chance, als Unternehmer seinen Lebensunterhalt bestreiten zu können. Seit 2002 organisiert er den  Mitteldeutscher Marathon und andere laufsportliche Großereignisse in der Region. Bis zum Zusammenschluss des NOK und des DSB zum DOSB  war Cierpinski  persönliches NOK-Mitglied und er steht dem Stadtsportbund Halle  als Beisitzer mit Rat und Tat zur Seite.

 

Erfolge

  • 1976: Olympiasieger  Marathonlauf  in Montreal
  • 1978: 4. Platz Europameisterschaft  Marathonlauf in Prag
  • 1980: Olympiasieger  Marathonlauf in Moskau
  • 1983: 3.Platz Weltmeisterschaften  Marathonlauf in Helsinki

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