Bronzemedaillen für Butkereit und Adler
Zwei Athletinnen des SV Halle konnten sich über internationale Medaillen freuen: Miriam Burkereit holte WM-Bronze im Judo, Anja Adler freute sich über EM-Bronze im Parakanu.
Judoka Miriam Butkereit gewinnt WM-Bronze
Vom 13. bis 20. Juni fanden in der Papp László Arena in Budapest die Weltmeisterschaften 2025 im Judo statt. In der Gewichtsklasse bis 70 kg konnte Miriam Butkereit vom SV Halle die Bronzemedaille gewinnen. Miriam, die in Paris 2024 bereits Olympiasilber in dieser Gewichtsklasse gewonnen hatte, setzte sich im kleinen Finale gegen die Australierin Aoife Coughlan durch und gewann WM-Bronze.

Nach erfolgreichen Kämpfen gegen Irene Pedrotti aus Italien, Aleksandra Samardzic aus Bosnien Herzegowina und die Griechin Elisavet Teltsidou stand die für den SV halle startenden Judoka im kleinen Finale gegen die Australierin Aoife Coughlan. Die beiden haben bisher acht Begegnungen, von denen sechs Miriam Butkereit gewonnen hat.
Miriam ließ hier grundsätzlich keinen Zweifel an einem Sieg, die Australierin machte es ihr jedoch sehr schwer. Am Boden kam weder die eine noch die andere durch, im Stand vereitelten beide alle Aktionen gegenseitig. Nach eineinhalb Minuten setzte Miriam Butkereit alles daran, eine Haltetechnik anzusetzen, die Kampfrichterin ließ sie auch gewähren. Aber die Australierin hatte das Bein so eng geklammert, dass es keine Chance gab. Es ging ins Golden Score, in dem es für beide eine zweite Strafe gab. Nach fast drei Minuten ein Angriff von Miriam Butkereit und die Australierin fällt auf Ippon. BRONZE!
„Ich bin superstolz auf Miriam“, sagt Frauen-Bundestrainer Claudiu Pusa nach dem Kleinen Finale. Miriam Butkereit hatte einen schweren Start nach Olympia. „Sie hat noch keine Medaille in diesem Jahr gewonnen, aber sie hat gezeigt, dass sie es kann. Hier hat sie sich von ihrer Schokoladenseite gezeigt. Miriam is back!“
Miriam Butkereit selbst ist superglücklich und stolz auf sich. „Natürlich wollte ich gern mehr, wie jeder andere auch. Aber nach zwei Mal Platz 5 habe ich nun endlich die erste WM-Medaille erkämpft. Ich bin happy. Nach Olympia auf dem Podium zu stehen ist einfach nur unglaublich schön“, sagt Miriam Butkereit nach der Siegerehrung.
Herzlichen Glückwunsch, liebe Miriam!
Die zweite Starterin des SV Halle, die 23-jährige Friederike Stolze, hatte bei ihrer ersten Weltmeisterschaft in der Gewichtsklasse bis 63 kg einen guten Start erwischt. Sie gewann ihre ersten beiden Kämpfe, den zweiten sogar gegen die bis dahin amtierende Vizeweltmeisterin! Im Achtelfinale schied sie leider knapp aus, doch der Bundestrainer ist sich sicher, dass sie auf diese Leistung aufbauen kann.
EM-Bronze für Anja Adler bei der Europameisterschaft Para Kanu Račice 2025
„Ich bin glücklich darüber, dass ich an einem Tag zwei derart gute Rennen runterzimmern konnte“, sagte Anja Adler (SV Halle) heute unmittelbar nach dem Gewinn der Bronzemedaille im Kajak (KL2) und Rang fünf im Váa (VL3) im tschechischen Račice.
Nachdem im Startschuhtraining in dieser Woche nichts passen wollte, bewies Adler heute mentale Stärke und Kampfgeist. Sie rief sich vorm Rennen die Startabläufe nochmals genau ins Gedächtnis und gewann dadurch Sicherheit. Die Hallenserin legte einen so starken Start hin, dass selbst die Trainer zweimal hinschauen mussten, wessen Boot da so losbretterte. Die Britin Charlotte Henshaw setzte sich dann unangefochten an die Spitze des achtköpfigen Feldes. Adler und ihre ungarische Dauerrivalin Katalin Varga lieferten sich ein starkes Kopf-an-Kopf-Rennen.
„Es ist megacool eine Medaille bei einer EM zu gewinnen und ich bin mit Bronze richtig happy. Mit Charlotte und Katalin waren zwei echte Riesen in der KL2 unterwegs. Ich bin sehr zufrieden mit meinem Rennen, ich war so knapp an der Ungarin dran, uns trennten nur fünf Zehntel. Das zeigt, dass ich auf einem richtig guten Weg bin“, kommentierte Adler ihre Leistung.
Die zweite Hallenserin im Feld der Para Kanutinnen der Startklasse KL2 war Johanna Pflügner vom HKC 54. Mit 6.381 Sekunden Rückstand auf die Europameisterin Henshaw musste sie sich mit Rang acht begnügen.

Anja Adler freut sich über EM-Bronze und peilt jetzt die WM im August an!
Bereits am Vormittag war Adler im Auslegerboot Váa ein Finale gefahren. Auch da war sie sehr zufrieden mit ihrer Leistung, sie belegte den fünften Platz mit neuem Paddel und persönlicher Bestleistung in dieser Rennklasse.
„Ich fühlte mich ready und habe mich so auf das Rennen gefreut, obwohl auch ein bisschen Druck da war. Um bei der WM im August im Váa starten zu dürfen, musste ich mindesten auf Platz sechs fahren. Meine Vorleistungen der vergangenen Rennen hatten gezeigt, dass Platz sieben gebucht sei. Doch es war so ein super Rennen, schon vom Start weg, das Boot lief super und ich konnte das neue Paddel richtig gut ausspielen, hatte richtig viel Kraft dran. Dazu hatte ich das Glück, die Ukrainerin Nataliia Lahutenko, die mich schon meine gesamte Karriere sowohl im Kajak als auch im Váa begleitet, direkt neben mir zu haben. Nach 50 Meter war mir klar, ich bin mit ihr auf einer Höhe, das hat mir einen Push gegeben und mir gezeigt, dass ich richtig gut unterwegs bin. Noch nie in meiner gesamten Laufbahn habe ich Nataliia im Váa geschlagen. Ungefähr 20 Meter vorm Ziel holte sie auf, wollte mich überholen. Da dachte ich: Nein, nein Nataliia, heute nicht. Heute ist das mein Tag! Ich konnte einen richtig coolen Endspurt zünden, so dass ich vor ihr blieb. Es war nur ein Zehntel Vorsprung, doch es war Platz fünf und eine neue persönliche Bestzeit. Ich bin total glücklich über dieses Rennen“, strahlte Adler.
SV Halle-Trainerin Ognyana Dusheva ist mit der Leistung ihres Schützlings sehr zufrieden und sieht Anja Adler auf dem richtigen Weg zum großen Ziel Los Angeles 2028
Die Weltmeisterschaften im Kanu und Para Kanu finden vom 20. bis 24. August 2025 in Mailand statt.